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LESEJAHR B

Die Zeit im Jahreskreis

6. SONNTAG IM JAHRESKREIS

 

Zur LeseordnungEVANGELIUM   Mk 1,40-45
 
Der Aussatz verschwand, und der Mann war rein
 
Aus dem heiligen Evangelium nach Markus
 
In jener Zeit
40 kam ein Aussätziger zu Jesus und bat ihn um Hilfe; er fiel vor ihm auf die Knie und sagte: Wenn du willst, kannst du machen, daß ich rein werde.

Nachdem die Schlangenzunge verschlossen, und die Frau, die zuerst verführt worden war, vom Fieber geheilt war, wird als drittes der Mann, der auf die trügerischen Worte der Frau gehört hatte, vom Aussatz seines Irrtums geheilt. So ist die Reihenfolge der Wiederherstellung dieselbe wie die des Sündenfalls bei den ersten Menschen. (Beda)

Er fiel nieder auf sein Gesicht, was ein Zeichen von Demut ist und zeigt, daß er sich für jeden Fehler seines Lebens schämt. Aber er scheut sich nicht vor einem wahrhaftigen Bekenntnis: Er zeigt die Wunde und bittet um ein Heilmittel. Und sein Bekenntnis zeugt von tiefem Glauben: denn er glaubt, daß der Herr die Macht hat [zu heilen], wenn er will. (Augustinus)

Denn er sagte nicht: Wenn du Gott bittest, sondern: Wenn du willst, weil er glaubte, daß er Gott war. (Theophylactus)

41 Jesus hatte Mitleid mit ihm; er streckte die Hand aus, berührte ihn und sagte: Ich will es - werde rein!

Er berührte ihn deshalb, um zu zeigen, daß der [vom Aussatz] nicht angesteckt werden konnte, der andere davon befreite. (Beda)

42 Im gleichen Augenblick verschwand der Aussatz, und der Mann war rein.

Nichts steht zwischen dem Werk Gottes und dem Befehl Jesu, weil das Werk im Befehl geschieht; denn er sprach, und so geschah es. (Beda)

43 Jesus schickte ihn weg und schärfte ihm ein:
44 Nimm dich in acht! Erzähl niemand etwas davon, sondern geh, zeig dich dem Priester und bring das Reinigungsopfer dar, das Mose angeordnet hat. Das soll für sie ein Beweis (meiner Gesetzestreue) sein.

Als ob er sagte: Die Zeit ist noch nicht gekommen, meine Werke zu verkünden. Ich brauche deine Predigt nicht. Das lehrt uns aber auch, daß wir mit unseren Werken keine Ehre bei den Menschen als Lohn suchen sollen. (Chrysostomus)

Der Priester sollte verstehen, daß [der Aussätzige] nicht durch die Ordnung des Gesetzes geheilt worden war, sondern daß die Gnade über dem Gesetz steht. (Beda)

Er befahl ihm, das Opfer darzubringen, das die vom Aussatz Geheilten dem Brauch nach darbrachten, um damit zu bezeugen, daß er nicht gegen das Gesetz steht, sondern das Gesetz bestätigt, dadurch daß er sich selbst an die Weisungen des Gesetzes hält.(Chrysostomus)

45 Der Mann aber ging weg und erzählte bei jeder Gelegenheit, was geschehen war; er verbreitete die ganze Geschichte, so daß sich Jesus in keiner Stadt mehr zeigen konnte; er hielt sich nur noch außerhalb der Städte an einsamen Orten auf. Dennoch kamen die Leute von überallher zu ihm.

Wem Gutes widerfahren ist, der muss dankbar sein und Dank sagen, auch wenn der Wohltäter dessen nicht bedarf. (Theophylactus)

Im geistigen Schriftsinn bedeutet der Aussatz die Sünde des ersten Menschen. Sie begann im Kopf, als er die Reichtümer der Welt begehrte: denn die Wurzel aller Übel ist die Habsucht. Wegen seiner Habsucht wurde Gehasi vom Aussatz befallen.Vgl. 2 Kön 5, 27 (Hieronymus)

Als aber der Erlöser seine Hand ausstreckte, das heißt: als das WORT Gottes Fleisch annahm und die menschliche Natur berührte, wurde sie von der Verfehlung des früheren Irrtums geheilt. (Beda)

Wenn der Aussatz dem wahren Priester nach der Ordnung Melchisedeks gezeigt wird, wird er durch das Opfer gereinigt. Er sagt uns: Seid barmherzig, und alles ist rein für euch. Jesus konnte sich in keiner Stadt mehr öffentlich zeigen, das bedeutet: nicht all jenen offenbart sich Jesus, die sich an ausschweifenden öffentlichen Festen beteiligen und ihrem Eigenwillen dienen, sondern denen, die mit Petrus hinausgehen an einsame Orte, die der Herr wählte, um zu beten und das Volk zu speisen: jene also, die die Vergnügungen der Welt und all ihren Besitz hinter sich lassen, um zu sagen: Mein Anteil ist der Herr. (Hieronymus)

 
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