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LESEJAHR B

Die Zeit im Jahreskreis

5. SONNTAG IM JAHRESKREIS

 

Zur LeseordnungEVANGELIUM   Mk 1,29-39
 
Er heilte viele, die an allen möglichen Krankheiten litten
 
Aus dem heiligen Evangelium nach Markus
 
In jener Zeit
29 ging Jesus zusammen mit Jakobus und Johannes in das Haus des Simon und Andreas.
30 Die Schwiegermutter des Simon lag mit Fieber im Bett. Sie sprachen mit Jesus über sie,
31 und er ging zu ihr, faßte sie an der Hand und richtete sie auf. Da wich das Fieber von ihr, und sie sorgte für sie.

Im Lukas-Evangelium aber heißt es: Sie baten Jesus für sie (vgl. Lk 4,38). Manchmal heilt der Erlöser die Kranken auf eine Bitte hin, manchmal ergreift er von sich aus die Initiative. Er zeigt damit, daß er auch bei den Leiden, die aus der Sünde kommen, stets bereitwillig auf die Bitten seiner Gläubigen hört, daß er ihnen auch zuweilen Einsicht verleiht, wo sie zuerst [die Schuld] gar nicht verstanden hatten, oder ihnen Vergebung schenkt, auch ohne daß sie alles eingesehen haben, wenn sie nur voll Ehrfurcht bitten. Das erfleht der Psalmist mit den Worten: Wer erkennt seine Vergehen? Reinige mich von Schuld, die mir nicht bewußt ist (Ps 19,13). (Beda)

32 Am Abend, als die Sonne untergegangen war, brachte man alle Kranken und Besessenen zu Jesus.
33 Die ganze Stadt war vor der Haustür versammelt,
34 und er heilte viele, die an allen möglichen Krankheiten litten, und trieb viele Dämonen aus. Und er verbot den Dämonen zu reden; denn sie wußten, wer er war.

Weil die Leute dachten, daß es niemandem erlaubt sei, am Sabbat zu heilen, warteten sie den Sonnenuntergang ab, um ihre Kranken zu Jesus zu bringen. (Theophylactus)

Und er heilte viele: "Viele" muß man hier im Sinn von "alle" verstehen, nach dem Sprachgebrauch der Hl. Schrift. (Chrysostomus)

Oder anders: Der Evangelist spricht von "vielen", weil einige darunter waren, die nicht glaubten, und die ihres Unglaubens wegen nicht geheilt wurden. (Theophylactus)

Die Dämonen wußten, daß er der Messias, der durch das Gesetz verheißene Christus sei; denn sie sahen an ihm alle Zeichen, von denen die Propheten geredet hatten. Das Geheimnis (mysterium) seiner Gottheit aber kannten sie nicht, ebensowenig wie die Führenden [unter den Juden]. Hätten sie ihn nämlich erkannt, so hätten sie niemals den Herrn der Herrlichkeit gekreuzigt (1 Kor 2,8). (Augustinus)

Er ließ deswegen nicht zu, daß die Dämonen redeten, um uns zu lehren, daß wir ihnen nicht glauben dürfen, selbst wenn sie die Wahrheit sagen sollten. Finden sie nämlich Menschen, die ihnen Glauben schenken, dann mischen sie Lügen unter die Wahrheit. (Theophylactus)

35 In aller Frühe, als es noch dunkel war, stand er auf und ging an einen einsamen Ort, um zu beten.
36 Simon und seine Begleiter eilten ihm nach,
37 und als sie ihn fanden, sagten sie zu ihm: Alle suchen dich.
38 Er antwortete: Laßt uns anderswohin gehen, in die benachbarten Dörfer, damit ich auch dort predige; denn dazu bin ich gekommen.

Nachdem der Herr die Kranken geheilt hatte, zog er sich zurück. Damit lehrt er uns, nicht um der Öffentlichkeit willen zu handeln, sondern nicht hinauszuposaunen, wenn wir etwas Gutes getan haben. Sein Beten zeigt uns, daß wir das, was wir Gutes tun können, Gott zuschreiben müssen. Zu ihm müssen wir sagen: Jede gute und vollkommene Gabe kommt von oben, von dir (vgl. Jak 1,17). (Theophylactus)

39 Und er zog durch ganz Galiläa, predigte in den Synagogen und trieb die Dämonen aus.

Der Herr verbindet Lehre und Tun: er predigt und treibt Dämonen aus. Ohne Wundertaten hätte man seiner Predigt nicht geglaubt. So sollst auch du, nachdem du gelehrt hast, handeln, damit deine Predigt nicht fruchtlos bleibe. (Theophylactus)

 
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