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LESEJAHR A

Die Zeit im Jahreskreis

12. SONNTAG IM JAHRESKREIS

 

Zur LeseordnungEVANGELIUM   Mt 10,26-33
 
Fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten
 
Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus
 
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Aposteln:
26 Fürchtet euch nicht vor den Menschen! Denn nichts ist verhüllt, was nicht enthüllt wird, und nichts ist verborgen, was nicht bekannt wird.

Das ist auf die Zukunft hin geschrieben, wenn Gott über das Verborgene der Menschen richten, die Winkel der Finsternis erleuchten und die Gedanken der Herzen offenbar machen wird. Der Sinn ist: Fürchtet nicht die Wut der Verfolger und das Toben der Gotteslästerer, denn der Tag des Gerichtes wird kommen, an dem sowohl eure Tugend als auch die Bosheit jener allen gezeigt werden wird. (Hieronymus)

27 Was ich euch im Dunkeln sage, davon redet am hellen Tag, und was man euch ins Ohr flüstert, das verkündet von den Dächern.

Das heißt: Was ihr im Verborgenen hört, das predigt offen. Und was ihr mit euren Ohren hört, das predigt auf den Dächern. (Hieronymus)

So wie er sagte: Wer an mich glaubt, wird die Werke, die ich vollbringe, auch vollbringen, und er wird noch größere vollbringen [Joh 14, 12], so zeigt er auch hier, daß er alles durch sie bewirken will, sogar mehr als durch sich selbst; gleichsam als ob er sagte: Ich habe den Anfang gemacht, aber was darüber hinaus geht, will ich durch euch vollbringen. (Chrysostomus)

28 Fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, die Seele aber nicht töten können, sondern fürchtet euch vor dem, der Seele und Leib ins Verderben der Hölle stürzen kann.

Betrachte aber, daß er ihnen nicht die Befreiung vom Tod verspricht, sondern sie dahin führen will, den Tod zu verachten. Das ist viel mehr als dem Tod zu entkommen. Und durch diese Worte gibt er ihnen die Glaubenslehren über die Unsterblichkeit. (Chrysostomus)

29 Verkauft man nicht zwei Spatzen für ein paar Pfennig? Und doch fällt keiner von ihnen zur Erde ohne den Willen eures Vaters.
30 Bei euch aber sind sogar die Haare auf dem Kopf alle gezählt.
31 Fürchtet euch also nicht! Ihr seid mehr wert als viele Spatzen.

Der Sinn ist der: Wenn die kleinen Tiere nicht ohne Gott, den Schöpfer, sterben, wenn in allen Dingen die Vorsehung waltet und wenn von dem, was vergänglich ist, nichts ohne den Willen Gottes vergeht, dann dürft ihr, die ihr ewig seid, nicht fürchten, daß ihr ohne die Vorsehung Gottes lebt. (Hieronymus)

32 Wer sich nun vor den Menschen zu mir bekennt, zu dem werde auch ich mich vor meinem Vater im Himmel bekennen.
33 Wer mich aber vor den Menschen verleugnet, den werde auch ich vor meinem Vater im Himmel verleugnen.

Unter dem Bekenntnis ist hier das zu verstehen, worüber der Apostel [Paulus] spricht: Mit dem Herzen glaubt man zur Gerechtigkeit, durch den Mund geschieht das Bekenntnis zum Heil [Röm 10, 10]. Damit niemand meine, daß er ohne das Bekenntnis des Mundes gerettet werden kann, sagt er nicht nur: Wer sich zu mir bekennt, sondern fügt hinzu: vor den Menschen. (Remigius)

Daher fordert er nicht nur den Glauben des Herzens, sondern auch das Bekenntnis des Mundes, um uns einer freimütigen Verkündigung und zu einer größeren Liebe aufzurichten und zu erheben. Diese Worte aber sind zu allen gesprochen, nicht nur zu den Aposteln. Denn nicht nur die Apostel, sondern auch seine Jünger macht er stark. Wer das nun bewahrt, wird nicht nur in freimütiger Verkündigung lehren, sondern er wird auch leicht viele gewinnen. Das Hören auf dieses Wort hat nämlich viele zu den Aposteln geführt. (Chrysostomus)

 
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