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LESEJAHR C

Die Drei Österlichen Tage und die Osterzeit

HOCHFEST DER AUFERSTEHUNG DES HERRN
OSTERSONNTAG

 

Die Feier der Osternacht
Zur LeseordnungEVANGELIUM   Lk 24,1-12
 
Was sucht ihr den Lebenden bei den Toten?
 
Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas
 
1 Am ersten Tag der Woche gingen die Frauen mit den wohlriechenden Salben, die sie zubereitet hatten, in aller Frühe zum Grab.
2 Da sahen sie, daß der Stein vom Grab weggewälzt war;
3 sie gingen hinein, aber den Leichnam Jesu, des Herrn, fanden sie nicht.

Die frommen Frauen kauften nicht nur am Rüsttag wohlriechende Salben, sondern auch als der Sabbat vorüber war,d. h. bei Sonnenuntergang, sobald man wieder arbeiten durfte um hinzugehen und den Leichnam Jesu zu salben, wie Markus es bezeugt; weil sie aber der Anfang der Nacht schon überraschte, konnten sie nicht zum Grab gehen; und deswegen wird gesagt: Am ersten Tag des Sabbat ganz früh kamen die zum Grab und brachten die wohlriechenden Salben, die sie vorbereitet hatten. Am ersten Tag des Sabbat, d. h. am ersten Tag nach dem Sabbat, der Tag, den man nach christlichem Brauch Sonntag nennt wegen der Auferstehung des Herrn. Daß die Frauen aber sehr früh zum Grab kamen, darin zeigt sich ihr großes Liebesverlangen, den Herrn zu suchen und zu finden. (Beda)

Es lag aber das Werkzeug des Wortessc. der Leib leblos da; ein großer Stein versperrte das Grabmal, gleich als ob der Tod ihn gefangen genommen hätte; aber es waren noch keine drei Tage vergangen, da erhob sich das Leben wieder, nachdem es den Tod voll und ganz besiegt hatte. (Eusebius)

Der Stein aber ist nach der Auferstehung um der Frauen willen weggewälzt, damit sie glauben, daß der Herr auferstanden ist, wenn sie das Grab ohne Körper sehen. (Origenes)

4 Während sie ratlos dastanden, traten zwei Männer in leuchtenden Gewändern zu ihnen.
5 Die Frauen erschraken und blickten zu Boden. Die Männer aber sagten zu ihnen: Was sucht ihr den Lebenden bei den Toten?
6 Er ist nicht hier, sondern er ist auferstanden. Erinnert euch an das, was er euch gesagt hat, als er noch in Galiläa war:
7 Der Menschensohn muß den Sündern ausgeliefert und gekreuzigt werden und am dritten Tag auferstehen.
8 Da erinnerten sie sich an seine Worte.

Als sie nun den Leib Christi nicht gefunden hatten, weil er auferstanden war, wurden sie von verschiedenen Gedanken bedrängt; und wegen ihrer Liebe zu Christus und der Mühe, die sie aufgewendet hatten, wurde ihnen die Erscheinung der Engel zuteil. (Cyrill)

Die Boten der heilbringenden Auferstehung sind ein Zeichen des Glücks und der Freude und sie tragen leuchtende Gewänder. Als nämlich Mose die Plagen über die Ägypter verhängte, da sah er in der Feuerflamme einen Engel. Aber nicht so erschienen siesc. die Engel den Frauen am Grab, sondern mild und heiter, wie es eben zum Reich und zur Freude des Herrn paßte. Und wie beim Leiden sich die Sonne verfinsterte als Zeichen der Trauer und Angst für die, die den Herrn kreuzigten, so bezeichneten die Engel, die Verkünder des Lebens und der Auferstehung, in ihren weißen Gewändern den Zustand eines heilbringenden Festes. (Eusebius)

Jener, der von den Toten zum Leben auferstanden ist, sollte nicht im Grab gesucht werden, da es der Ort der Toten ist. [...] Am dritten Tag aber, wie er es selbst bei seinen Jüngern - Männern wie Frauen - vorhergesagt hatte, feierte er den Triumph seiner Auferstehung. [...] Denn am Rüsttag zur neunten Stunde gab er seinen Geist auf, am Abend wurde er begraben und am Morgen des ersten Tages der Woche ist er auferstanden. (Beda)

Er ruhte auch einen einzigen Tag und zwei Nächte im Grab, weil er das Licht seines einfachen Todes verband mit der Finsternis unseres doppelten TodesMit dem 'doppelten Tod' sind das natürliche Lebensende und der durch die Sünde verursachte Verlust des gnadenhaften Lebens in der Gemeinschaft mit Gott gemeint. (Beda)

9 Und sie kehrten vom Grab in die Stadt zurück und berichteten alles den Elf und den anderen Jüngern.
10 Es waren Maria Magdalene, Johanna und Maria, die Mutter des Jakobus; auch die übrigen Frauen, die bei ihnen waren, erzählten es den Aposteln.

Die Frauen berichten die Botschaft der Engel eilends den Jüngern; [...] denn die Frau, die einst Dienerin der Sünde war, erfuhr als erste das verehrungswürdige Geheimnis der Auferstehung und verkündete es. (Cyrill)

11 Doch die Apostel hielten das alles für Geschwätz und glaubten ihnen nicht.

Für die Sterblichen aber ist das Wunder der Auferstehung von Natur aus unglaublich. (Theophylactus)

Dassc. ihre Zweifel war nicht so sehr ihre Schwäche, als sozusagen unsere zukünftige Stärke. Denn gerade die Auferstehung wurde ihnen in ihren Zweifeln durch vielerlei Zeichen gezeigt; wenn wir diese lesen und anerkennen, werden wir durch ihre Zweifel gestärkt. (Gregor der Große)

12 Petrus aber stand auf und lief zum Grab. Er beugte sich vor, sah aber nur die Leinenbinden (dort liegen). Dann ging er nach Hause, voll Verwunderung über das, was geschehen war.

Als einziger nämlich glaubt er [Petrus] den Frauen, die sagten, daß sie Engel gesehen hätten; denn da er leidenschaftlicher war als die übrigen, tat er sich durch besonderen Eifer hervor und suchte überall nach dem Herrn. (Eusebius)

Als Petrus aber am Grab gewesen war, wunderte er sich zunächst über das, worüber er selbst oder die anderen vorher gespottet hatten; [...] d. h. er wunderte sich über den Ausgang der Sache: daß allein die Leintücher zurückgelassen waren von dem mit Myrrhe gesalbten Leichnam; oder darüber, welche Veranlassung der Dieb gehabt haben könnte, diese Leintücher getrennt zurück zu lassen, während er in Anwesenheit der Soldaten den Leichnam entwendete. (Theophylactus)

Im geistigen SinnLat.: Iuxta intellectum mysticum wird uns dadurch, daß die Frauen ganz früh zum Grab kommen, ein Beispiel gegeben, nach der Finsternis der Sünden zum Leibe des Herrn zu kommen; denn auch jenes Grab stellte den Altar des Herrn dar, worauf die Geheimnisse des Leibes Christi nicht in Seidenstoff, nicht in gefärbtem Tuch, sondern wie in feinem Leinen, in das ihn Joseph gewickelt hat, in reinem Leinen also gefeiert werden müssen. [...] Die wohlriechenden Salben, die die Frauen bringen, bezeichnen den Wohlgeruch der Tugenden und die Süße der Gebete, mit denen wir uns dem Altare nähern müssen. Das Wegwälzen des Steines aber bedeutet die Offenbarung der Sakramente, welche verdeckt waren durch den Schleier des Buchstabens des Gesetzes, das auf dem Stein geschrieben steht; nachdem dieser Schleier beseitigt war, wird zwar nicht der tote Leib des Herrn gefunden, aber der lebendige Leib verkündet. Wie wir aber lesen, daß nach der Grablegung des Herrn Engel dastanden, so muß man auch glauben, daß sie zum Zeitpunkt der Feier des Geheimnisses des Leibes Christi dabei stehen. Wir sollten also nach dem Beispiel der andächtigen Frauen, sooft wir uns den himmlischen Mysterien nähern, wegen der Anwesenheit der Engel oder auch aus Ehrfurcht vor dem heiligen Opfer mit aller Demut unseren Blick zur Erde senken in Erinnerung daran, daß wir Staub und Erde sind. (Beda)

 
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Am Tag
Zur LeseordnungEs wird das Evangelium Joh 20,1-18* wie im Lesejahr A gelesen. Wahlweise kann das Evangelium der Osternacht Lk 24,1-12 gelesen werden. Bei einer Abendmesse kann auch das Evangelium Lk 24,13-35 (siehe Lesejahr A, 3. Sonntag der Osterzeit) genommen werden.
 
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