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LESEJAHR C

Die Drei Österlichen Tage und die Osterzeit

PFINGSTEN

 

Am Vorabend
Zur LeseordnungEs wird das Evangelium Joh 7,37-39 wie im Lesejahr A gelesen. Aus pastoralen Gründen ist es erlaubt, das Evangelium vom Tag zu nehmen.
 

 
Am Tag
Zur LeseordnungEs wird das Evangelium Joh 20,19-23 (vgl. Lesejahr A, 2. Sonntag der Osterzeit) gelesen.
 
Oder:
Zur LeseordnungEVANGELIUM   Joh 14,15-16.23b-26
 
Der Heilige Geist wird euch alles lehren
 
Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes
 
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:
15 Wenn ihr mich liebt, werdet ihr meine Gebote halten.
16 Und ich werde den Vater bitten, und er wird euch einen anderen Beistand geben, der für immer bei euch bleiben soll.

Der Herr hatte gesagt: "Was immer ihr erbittet, das werde ich tun." Damit sie nun nicht meinten, daß das einfach für jede Bitte gilt, fügte er hinzu: "Wenn ihr mich liebt, haltet meine Gebote!" Damit sagte er: "Dann werde ich tun, was ihr erbittet." Oder, weil seine Jünger, wenn sie seine Worte hörten: "Denn ich gehe zum Vater" dadurch betrübt sein konnten, sagte er: Nicht wenn ihr euch betrübt, liebt ihr mich, sondern wenn ihr meine Gebote haltet. Denn Liebe heißt: dem gehorchen und glauben, den man liebt. Weil sie aber offensichtlich sehr nach seiner leiblichen Gegenwart verlangten, um so jenen Trost zu haben, den sie früher hatten, setzte er hinzu: "Und ich werde den Vater bitten, und er wird euch einen anderen Beistand geben." (Chrysostomus)

Dadurch zeigt er, daß er selbst der Paraklet ist. "Paraklet" heißt aber auf lateinisch "Fürsprecher".Lat.: advocatus Und von Christus heißt es: Wir haben einen Fürsprecher beim Vater: Jesus Christus, den Gerechten. (Augustinus)

Oder: "Paraklet" heißt "Tröster": Denn sie hatten auch danach einen Tröster, der sie durch die Freude über die Wunder und durch die Predigt weiterhin aufbaute und stärkte. (Alkuin)

"Ich werde bitten" sagte er, insofern ich niedriger bin [als der Vater] gemäß der menschlichen Natur; "meinen Vater", dem ich gleichrangig und wesensgleich bin gemäß der göttlichen Natur. (Alkuin)

Er sagt aber: "damit er für immer bei euch bleiben wird", weil er sie auch nach dem Tod nicht verläßt. Dadurch deutet er in verborgener Weise an, daß der Heilige Geist nicht wie er selbst den Tod erleidet, noch sich entfernen wird. (Chrysostomus)

23 Wenn jemand mich liebt, wird er an meinem Wort festhalten; mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und bei ihm wohnen.

Denn der Beweis für die Liebe ist die Vollbringung des Werkes: niemals ist die Liebe zu Gott untätig: sie vollbringt nämlich Großes, wenn sie wirklich Liebe ist; wenn sie aber sich nichts tun will, ist es nicht Liebe. (Gregor der Große)

[Die göttlichen Personen] kommen zu uns, wenn wir zu ihnen kommen. Sie kommen, um uns zu helfen, wir kommen, um zu gehorchen; sie kommen, um zu erleuchten, wir um zu schauen; sie kommen, um uns zu erfüllen, wir um sie aufzunehmen; so schauen wir sie nicht außerhalb von uns, sondern in uns; und ihr Bleiben in uns ist nicht vorübergehend, sondern ewig. (Augustinus)

In die Herzen einiger Menschen kommt er zwar, nimmt aber nicht in ihnen Wohnung: Denn durch die Reue haben sie zwar Gott anerkannt, aber in der Zeit der Versuchung vergessen sie das, was sie zuvor bereut hatten, und begehen wieder die alten Sünden, als ob sie diese nie beweint hätten. Wer also Gott wirklich liebt, in dessen Herz kommt der Herr und nimmt auch darin Wohnung: Denn die Liebe zu Gott durchdringt ihn so sehr, daß er in der Zeit der Versuchung von ihr nicht abfällt: Derjenige liebt nämlich wahrhaft, welcher sich nicht zur Einwilligung in gottlose Genüsse hinreißen läßt. (Gregor der Große)

24 Wer mich nicht liebt, hält an meinen Worten nicht fest. Und das Wort, das ihr hört, stammt nicht von mir, sondern vom Vater, der mich gesandt hat.

Je mehr einer sich an niederen Dingen erfreut, umso mehr entfernt er sich von der höheren Liebe. [...] Die Liebe zum Schöpfer fordert unsere Zunge, unseren Geist und unser ganzes Leben. (Gregor der Große)

Der Herr will sagen: Wer dieses Wort nicht hört, der liebt nicht nur mich nicht, sondern der liebt auch den Vater nicht. Er sagt dies, weil er nichts ohne den Vater redet und nur das, was Ihm wohlgefällt. (Chrysostomus)

25 Das habe ich zu euch gesagt, während ich noch bei euch bin.

Es gibt einen Unterschied zwischen jenem Bleiben, wie er es für die Zukunft verheißt, und dem Bleiben, wie es gegenwärtig seine Anwesenheit bezeichnet. Jenes ist geistlich und vollzieht sich innerlich im Geist; dieses ist körperlich und äußerlich mit Augen und Ohren wahrnehmbar. (Augustinus)

26 Der Beistand aber, der Heilige Geist, den der Vater in meinem Namen senden wird, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe.

Damit aber die Jünger den leiblichen Fortgang des Herrn leichter ertrügen, bereitet er sie darauf vor, indem er ihnen verspricht, daß aus der Trennung von ihm in der Zukunft große Güter hervorgehen würde: denn solange er leiblich bei ihnen weilte und der Geist noch nicht gekommen war, konnten sie nichts Großes verstehen. (Chrysostomus)

"Paraklet" ist ein griechisches Wort. Es heißt auf lateinisch FürsprecherLat.:advocatus oder TrösterLat.:consolator. Er heißt deshalb Fürsprecher, weil er für den Irrtum der Sünder bei der Gerechtigkeit des Vaters Fürsprache einlegt, und dabei diejenigen, die er erfüllt, zu Betern macht. Tröster aber wird derselbe Geist genannt, weil er die, die wegen begangener Sünden betrübt sind, von der Niedergeschlagenheit der Traurigkeit geistig aufrichtet, und ihnen Hoffnung auf Vergebung verleiht. (Gregor der Große)

Wenn aber nicht derselbe Geist im Herzen des Hörers gegenwärtig ist, ist die Rede des Lehrers umsonst. Niemand schreibe also dem Lehrer als Menschen das zu, was er aus dem Mund des Lehrers versteht: denn wenn es den nicht gäbe, der innerlich lehrt, würde äußerlich der Mund des Lehrers vergeblich sich abmühen. Aber auch der Schöpfer selbst spricht nicht zur Belehrung des Menschen, wenn er nicht zu demselben Menschen durch die Salbung des Geistes spricht. (Gregor der Große)

Der heilige Geist lehrte und erinnerte: Er lehrte, was Christus noch nicht gesagt hatte, da die Jünger nicht stark genug waren, es zu tragen. Er erinnerte sie an das, was der Herr gesagt hatte, was sie aber wegen der Schwierigkeit der Sache oder wegen ihrer Begriffsstutzigkeit nicht im Gedächtnis behalten hatten. (Theophylactus)

 
Die Verse 23b-26 sind auch im Evangelium vom 6. Sonntag der Osterzeit enthalten.
 
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