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LESEJAHR C

Die Drei Österlichen Tage und die Osterzeit

CHRISTI HIMMELFAHRT

 

Zur LeseordnungEVANGELIUM   Lk 24,46-53
 
Während er sie segnete, wurde er zum Himmel erhoben
 
Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas
 
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:
46 So steht es in der Schrift: Der Messias wird leiden und am dritten Tag von den Toten auferstehen,
47 und in seinem Namen wird man allen Völkern, angefangen in Jerusalem, verkünden, sie sollen umkehren, damit ihre Sünden vergeben werden.

Indem er aber die Umkehr und die Vergebung der Sünden erwähnt, erinnert er auch an die Taufe, aus der durch das Ablegen der ersten Verbrechen die Verzeihung für die Sünder folgt. Aber soll man darunter verstehen, daß die Taufe nur im Namen Christi geschehen solle, obwohl er anderswo befiehlt, daß sie im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes geschehen solle? - Zuerst sagen wir darauf, daß es nicht so verstanden werden soll, daß die Taufe allein im Namen Christi geschehe, sondern daß jemand mit der Taufe Christi getauft werden solle. Das heißt: in geistlicher Weise, nicht in der Weise der Juden, auch nicht so wie Johannes taufte - nur zur Umkehr, sondern zur Teilhabe am heiligen Geist; so wie auch, als Christus im Jordan getauft wurde, der heilige Geist sich in Gestalt einer Taube zeigte. Ferner sollst du die Taufe im Namen Christi, das heißt auf den Tod Christi, so verstehen: wie er selbst nach seinem Tod am dritten Tag auferstanden ist, so werden auch wir dreimal ins Wasser getaucht und wieder heraufgeholt, wenn unser Geist das Unterpfand der Unverderblichkeit empfängt. So enthält auch der Name Christi in sich den Vater gleichsam als den, der salbt, den Geist als die Salbung und den Sohn als den Gesalbten, der menschlichen Natur nach. Es war aber nicht weiter angebracht, das Menschengeschlecht in Juden und Heiden zu teilen: Und so, damit er alle in einem vereine, befahl er, die Predigt vom Jerusalem aus zu beginnen und bei den anderen Völkern zu enden; deshalb folgt: "angefangen in Jerusalem". (Theophylactus)

48 Ihr seid Zeugen dafür.

Wenn aber das, was Christus vorhergesagt hat, schon Wirkung zeitigt, und sein Wort, lebendig und wirkmächtig in der gesamten Welt, mit den Augen des Glaubens gesehen wird, ist es Zeit, daß wir nicht ungläubig sind gegen den, der das Wort hervorgebracht hat. Er bringt nämlich dem das göttliche Leben, dessen lebendige Werke sich als mit den Worten übereinstimmend erweisen; dies ist im Dienst der Apostel eingetreten. Daher beauftragt er auch euch, dafür Zeugen zu sein, nämlich Zeugen für seinen Tod und seine Auferstehung. (Eusebius)

49 Und ich werde die Gabe, die mein Vater verheißen hat, zu euch herabsenden. Bleibt in der Stadt, bis ihr mit der Kraft aus der Höhe erfüllt werdet.

Das bedeutet, nicht eine menschliche, sondern eine himmlische Gabe. Er hat auch nicht gesagt: Ihr empfangt, sondern ihr werdet erfüllt, den vollständigen Schutz eines geistlichen Gewandes bezeichnend. (Theophylactus)

Von dieser Gabe, das ist vom Heiligen Geist, sagt auch der Engel zu Maria: Und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten.[...] (Beda)

Bedenken wir, wie die Jünger bei Johannes den Heiligen Geist empfangen; hier aber werden sie geheißen, in der Stadt zu bleiben, bis sie mit der Gabe aus der Höhe erfüllt werden. Entweder hat er jenen elf aber den Heiligen Geist eingehaucht, gleichsam um sie vollkommener zu machen, und den Übrigen versprochen, ihn ihnen später zu gewähren; Oder er hat ihn ihnen dort eingehaucht und ihn hier in Aussicht gestellt. Es scheint auch nicht widersprüchlich, wenn es eine Teilung der Gnaden gibt. Also hat er dort die eine Wirkung eingehaucht, hier eine andere verheißen: dort nämlich wurde ihnen die Gnade der Sündenvergebung gewährt; das scheint erhabener zu sein. Christus haucht [den Geist] so ein, daß du glaubst, daß er Heilige Geist Christi von Gott stammt und daß der Geist selbst aus Gott stammt: Gott allein vergibt nämlich die Sünden. Lukas aber beschreibt das Ausgießen der Gnade der verschiedenen Sprachen. (Ambrosius)

50 Dann führte er sie hinaus in die Nähe von Betanien. Dort erhob er seine Hände und segnete sie.
51 Und während er sie segnete, verließ er sie und wurde zum Himmel emporgehoben;

Du wirst aber sagen: Was geht das mich an? Es geht dich an, weil auch du in ähnlicher Weise in die Wolken emporgehoben werden wirst: Denn dein Leib ist von derselben Natur wie seiner. Es wird also auch dein Leib so beweglich werden, daß er durch die Lüfte gehen kann; denn wie das Haupt, so auch der Leib. Wie der Anfang, so auch das Ende. Sieh aber, wie sehr du geehrt bist durch diesen Anfang. Der Mensch war der untere Teil des vernünftigen Geschöpfes. Aber die Füße sind Haupt geworden, sie sind erhoben zu königlichem Sitz in ihrem Haupt. (Chrysostomus)

52 sie aber fielen vor ihm nieder. Dann kehrten sie in großer Freude nach Jerusalem zurück.
53 Und sie waren immer im Tempel und priesen Gott.

Wir, die wie dies nachahmen, sollen immer in einem heiligen Leben Gott loben und preisen, dem die Ehre und der Lobpreis und die Kraft ist in Ewigkeit. Amen. (Theophylactus)

 
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